Sonntag, 25. April 2010

keine nabelschau

schreib doch mal was über die weltlage, was politisches, nicht immer nur diese nabelschau,  der ganze alltagskram, sagt mein liebster leser. was soll ich denn da schreiben? im moment ist die weltlage doch schief wie immer, was ich wenig empörend und betörend finde. soll ich dazu auch noch was sagen: zu polen, afghanistan, missbrauchsskandal? reden doch alle von und die argumente werden auch nicht besser. bei den polen ist das wohl opfer-karma. was sollen soldaten in afghanistan? was will und soll eine katholische kirche, die gegen jede kritik erhaben ist? 

ich bin, was die katholische kirche betrifft, vorbelastet. ich werde nahezu ausfallend, wenn von der katholischen kirche die rede ist. besonders, wenn es um pädagogik und katholische kirche geht. feige vertuscher und verweigerer. entschuldigung, ich hatte gewarnt. kopfeinzieher und wegseher, devote erdulder, frauen- und körperfeinde und das alles im namen christlicher religion. schämt euch. schämt euch und nehmt endlich gestalt an. verhaltet euch. lasst kritik zu, werdet selbst kritisch, macht kritisch. hört auf zu glauben an alte männer und ihre dogmatismen, werdet lebendig, seid frei. ich weiß,es ist ja nur die große angst. aus angst habt ihr uns damals eingeschlossen in der schule als die demonstrierenden schüler vorbeizogen für unser land, gegen den golfkrieg. aus angst habt ihr den mund verboten und tadel erteilt, wo ein offenes wort so nötig gewesen wäre. aus angst habt ihr euch nicht verändert und dann, als es nicht mehr zu ändern war, so streng an die regeln gehalten, dass uns der abidurchschnitt flöten ging. aus angst habt ihr die musiklehrerin entlassen, als sie sich scheiden ließ von einem mann, der sie nach 25 jahren ehe wegen einer jungen frau verlassen hatte. da ward ihr ganz solidarisch mit den regeln. und es kam ein anderer musiklehrer, ein religionslehrer, der exerzitien für schüler_innen angeboten hat und gesprächskreise für eltern. zum glück war das nach meiner zeit. ich dachte immer, nur mir habt ihr den glauben versaut. ich wollte sowenig identifikation wie möglich mit diesem laden. ich wollte euch nur vergessen. dann habe ich mich doch entschlossen nach 15 jahren alle wiederzusehen. und da waren wir uns fast alle einig. wenigstens wir. und das war traurig und schön.

das politische ist eben auch immer privat. ich bin nicht die frau fürs allgemeine. geschichten machen geschichte.

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