Montag, 14. September 2009

von der spd lernen

der alte man mit dem zauseligen grauen bart sieht müde aus in seinem blaugrünen renterblouson. er drückt mir einen bedruckten zettel in die hand: "darf ich ihnen ein paar informationen zur wahl mitgeben? meine name ist wolfgang thierse." ich hätte ihn fast nicht erkannt. die designerschnösel mit den roten lacktaschen ("hier kommt die linke") sidewalken dagegen ins gespräch vertieft den künstlerboulevard auf und ab und zeigen ihre mittemodefrisuren. mein weltbild ist durcheinander. ich wähl wohl jetzt aus mitleid spd? die habens echt nötig. oder war das alles nur theater? karoline herfurth war ja auch da und gehörten die drei muppetmännchen mit dem durchlöcherten rollkoffer dann zur cdu? war vielleicht nur die probe für die abendvorstellung, die ja wie man hört wirklich gut besucht war (wolle war bestimmt im neuen kostüm!), wenn auch wenig inspirierend und da war sogar der alte peymann ein lichtblick gegen dieses schlechte regietheater in starren kulissen und die kunstschaffenden wahlkämpfer und gegen diese willentliche jauchisierung der nation. macht doch bessere kultur fürs volk - das wäre doch schon mal was!

nur wenn ich das nächste mal den großen imperatoren gegenüber sitze (und ist auch gar kein fernsehen dabei), dann werde ich - wenn sie mir mit einer kleinen handbewegung wieder mal das wort abschneiden wollen - sagen: aber meine damen und herren, haben sie doch bitte interesse für mein argument!

- von der spd kann man eben doch was lernen.

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