Dienstag, 22. September 2009

alt werden II

altweibersommer, diese schöne satte dunkelrote, verlässlich warme und endlich nicht mehr brüllend heiße zeit, in der die fäden zu einem dichten netz gewoben werden, das sich über die welt legt als ein großer schleier, sonnenfunkelnd, sternäugig, weit und weise. da möcht ich doch die spinne im netz sein, die fette alte, die genüsslich zwischen den seilen hängt, lange schon in die unendlichkeit versponnen, sich sattgefressen hat an jungen käfern, jetzt ausruht, keine angst mehr, dass der faden reißt. sollen doch die jungen gespinste weiben, sich vom wind forttragen lassen - ich werde bleiben und auf den winter warten.

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