Montag, 5. Oktober 2009

einheitsmärchen

es war einmal eine kleine riesen-marionette, die einsam und traurig durch eine welt dunkle welt schaukelt, in der es immer regnet (osten der stadt). plötzlich taucht aus dem fluss eine ganz große riesen-marionette auf und macht sich auf den weg zu ihr (westen der stadt), die sie einst verloren ging. endlich finden sie sich wieder, die kleine riesen-marionette liegt über das brandenburger tor der großen riesen-marionette mitten in die arme. da hat er sie und lässt sie nie wieder los. die menge jubelt und ist gerührt. beide riesen-marionetten verschwinden vom volk, äh publikum, unbemerkt noch in der selben nacht. aus differenztheoretischer perspektive will ich darüber lieber mal gar nicht nachdenken, nur was will uns das ganze dann sagen? sind wir alle riesen-marionetten (die einen eben größer, die anderen natürlich kleiner), die von samtanzügigen kranführern gelenkt werden. erschaffen von einem durchgeknallten franzosen mit bienemaja-brille? das würde natürlich auch wieder einiges erklären. aber: wo sind wir hin? und: wer ist das volk?

in santiago de chile sollen im nächsten jahr  wieder riesen-marionetten auftauchen - erinnerungsflug: mercedes sosa singt im februar 1990 auf dem festival des politischen liedes, einen text des chilenischen dichters julio numhauser:

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