Samstag, 30. Januar 2010

leben eben

man hab ich viel gelebt. ich habe von morgens bis abends gelebt. nur gelebt - nie gebloggt. ich habe in meiner lebzeit vor allem viel gearbeitet. aus erwachsenenperspektive ist das leben eben: arbeiten. aus erwachsenenperspektive ist das eben leben, dieses vorbeirauschen. dieses morgens aufstehen bevor es hell wird, nachhause kommen wenn die anderen schlafen gehen. dieses den tag im dauerlauf unter neonröhren verbringen, dieses immer verfügbar sein und immer müde. dieses dauernde reden mit jedem und ständige reagieren auf alles. dieser anspruch, dass es auch spaß machen muss, weil es sonst gar nicht auszuhalten ist. dieses nie fertig werden, dieses dauerprojekt im nacken und den gedanken, dass es sowieso nicht so bleibt, dass  das nur fürs jetzt gut ist und dass die stelle ausläuft, wenn das scheiß buch nicht fertig wird und mitten im angestimmten jammergesang dann das gefühl, dass ich das kann. dass ich das will. und dass ich weiß: ich kann das und ich will das. dass ich da wo ich bin richtig bin. dass es so wie es jetzt ist genau richtig ist. und auch: dass die guten nicht alle werden und dass es lohnt, sich dafür einzusetzen. dass den pragmatisten wieder idealisten folgen werden. weil es nämlich aushaltbar sein muss und spaß machen, weil man reden muss und reagieren bis zum müde werden und nicht einfach schlafen, sondern träumen und träume haben ihren ort auch unter neonröhren, wo wir zusammensitzen und wieder fragen haben. wo wir uns fragen, was wir denken wollen und wie wir leben wollen. weil das erwachsen ist. weil das auch arbeit ist. das kann man nicht bloggen. das muss man erleben.


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